Emotions-Regulation: Intuitive Waldspaziergänge

Wenn ich merke, dass ich in einer Geschwindigkeit unterwegs bin, die mir nicht mehr gut tut, dann "flüchte" ich in den Wald. Der Wald, die Natur spielt für mich eine wichtige Rolle in Sache (Emotions-) Regulation. Dieser Akt, das Rausgehen, lässt mich zur Ruhe kommen und mich wieder mit mir verbinden. Es klärt, reinigt und stärkt mich.

 

Was stärkt dich, wenn du dich im schnellen Hamsterrad wiederfindest?  


Ich mag es, im Wald zu spazieren und mich intuitiv für rechtsabbiegen, linksabbiegen oder geradeauslaufen zu entscheiden.

Ich mag die Ruhe und die natürlichen Geräusche.

Ich mag die Farben und Formen, die mir die Natur entgegenbringt. 

Ich mag es, stehen zu bleiben und nach tollen Fotoecken Ausschau zu halten.

Ich mag das Gefühl der kindlichen Neugierde und des Staunens, was im Wald so oft in mir hochkommt, wenn ich allein bin. 

 

Ungewohnte Baumbiegungen, speziell bewachsene Stellen oder winzige Details. Alles so faszinierend. So viel Unperfektheit. So viel Schönheit.

 

Ich mag das Unterwegssein mit mir allein.

Ich mag das Entdecken. 

Und wenn ich ganz ehrlich bin, mag ich den Gedanken, dass möglicherweise ganz viele von euch jetzt vor einem Bildschirm sitzen, ich aber draussen in der heilsamen Natur bin - ohne Handy. Nur mit Kamera, Notizheft und Trinkflasche. 

Ja, dieses „Mich besser fühlen, mich grösser machen als ihr“ spaziert gemeinsam mit mir in den Wald. Ich mag es nicht besonders aber es ist halt auch manchmal da. Manchmal braucht irgend ein Teil in mir das Gefühl, "besser" zu sein. Und wenn sich das schon zeigt, dann nehme ich es am besten mit in den Wald, anstatt es zu verbannen und krampfhaft zu Hause einzusperren. Es will nichts anderes, als gesehen werden. Also nehme ich es mit. 

 

Nicht das mich "besserfühlen" ist der Ansporn meiner intuitiven Waldspaziergänge. Nein. Es tut mir gut. Ich tue es für mich. Ich glaube nämlich, dass es auf die ganze Welt einen Einfluss hat, wenn ich mir Gutes tue. 

 

„Ich gebe Positivität in den Schöpfungskreislauf, damit andere Menschen Positivität ernten können.“

 

Dieser Satz, den trage ich in mir. Ich versuche mich immer wieder daran zu erinnern und mich zu fragen, was ich jetzt gerade in den Schöpfungskreislauf gebe:

  • In welcher Frequenz schwinge ich gerade?
  • In welcher Stimmung laufe ich herum?
  • Welches innere Gefühl kultiviere ich gerade exzessiv?

Denn so, wie ich gerade schwinge, das gebe ich in das grosse Ganze hinein, wobei andere das wiederum ernten. Und da gibt es Dinge, die mir lieber sind, wenn andere davon ernten, und anderes möchte ich aus Liebe bei mir transformieren und es nicht ungefiltert den anderen vor die Füsse schmeissen.

 

Auf mich hat es einen direkten Einfluss, wenn ein Mensch in meiner Umgebung dauernd ausgelaugt ist, eher das Negative sieht oder mit viel Empörung lebt. Ebenso beeinflusst es mich, wenn Freude, Entspannung oder beispielsweise Neugier präsent sind bei meinem Gegenüber. Die Schwingung des Gegenübers kommt bei mir an und ich nehme sie mit. Ich nehme einen Teil in mir auf. Ich "Werde" selbst ein bisschen so, was ich ja dann wiederum weitergebe an die nächsten, mit denen ich Kontakt habe. 

 

Wir alle beeinflussen einander.

 

Ich beeinflusse dich, auch wenn wir uns gar nicht sehen. Vielleicht habe ich gerade mit deiner besten Freundin gesprochen, die meine Schwingung mitträgt und sie bis zu dir bringt. 

 

Wenn ich mir Gutes tue, erreicht auch dich dieses Gefühl. Das Gefühl des Friedens und der Ruhe. Und du trägst es mit und gibst es weiter. 

 

Ich gehe nicht für euch in den Wald, sondern für mich. Ich brauche es. 

Und denn noch, meine ich zu wissen, dass dieser Akt der Selbstsorge auch dich positiv beeinflussen kann, weshalb ich es auch gern für euch mache. Ich mag es, anderen Menschen Gutes zu tun. 

 

Ich nehme wahr, dass es einen grossen Unterschied macht im Bezug auf die Energie, die ich raustrage, wenn ich mir selbst nicht wert bin, mir Gutes zu tun, mich nicht mit mir verbinde, nicht hinhöre, wo es nagt.

In einer Wolke von Selbstmitleid, Opferdasein und fehlender Selbstverantwortung herumzulaufen macht mir keinen Spass und auch dir nicht, wenn ich ständig in diesem Zustand bin - wage ich zu behaupten. Hingegen die Energie, die entsteht, wenn ich für mich einstehe, aktiv Verantwortung übernehme für mein inneres Wohlbefinden und es mir wert bin, mich zu umsorgen, diese Energie, die stärkt die Welt. 

 

Nehmen wir uns selbst zu wichtig?

Die Meinungen gehen auseinander, ob wir uns selbst zu wichtig nehmen und eigentlich ein Nichts sind auf dieser Kugel, im Universum, oder, ob jedes einzelne Wesen eine eigene Aufgabe hat für alle und alles.

 

Ich habe Lust...

Ich habe einfach Lust, mich gut zu fühlen in meinem Leben und die Jahre, die ich habe, in Verbindung mit mir und der Welt zu leben. Ich habe Lust, gut zu mir zu sein weil ich wahrnehme, wie das auch meinem Umfeld gut tut. Ich bin gern gesund und ich mag es, wenn ich dich darin anstecken kann, zu dir JA zu sagen und für dich einzustehen. Mir und der Welt bringt es nichts, wenn du rumläufst wie eine verhungerte Leiche. Ich brauche dich gesund, von innen heraus. 

 

Deshalb:

  • Was tust du Gutes für dich?
  • Was lässt dich richtig rein und leicht fühlen?
  • Was klärt und stärkt dich?
  • Was gibst du wohl am häufigsten in den Schöpfungskreislauf, was dann andere Menschen ernten? 

Und hier noch ein Paar Eindrücke von meinem intuitiven Waldspaziergang...